Eine besondere Art der Fischjagd, die ich kürzlich entdeckt habe, ist das Angeln vom Kajak aus, im Fachjargon als Kajakangeln bezeichnet. Angestachelt von diversen Videos auf unterschiedlichen Plattformen, wollte ich diese Methode unbedingt ausprobieren. Und dazu bedarf es nicht einmal viel: Ein stabiles „Sit on top“-Kajak, die dazu passende Angelausrüstung und los gehts!
Halt, natürlich gilt auch hier: “Safety first“. Du benötigst eine Schwimmweste, diverse Gummibänder und Karabinerhacken – ausser du bist gut darin, dein Fischereizubehör unter Wasser zusammenzusuchen. Namhafte Angelkajaks, die tausende von Euros kosten, braucht jedenfalls niemand. Schnell war ich überzeugt und organisierte mir auf dem Gebrauchtwarenmarkt ein fischerei-fähiges Angelkajak mit allem drum und dran.
Einmal im Wasser und den gewünschten Angelplatz gefunden, werfe ich den Köder aus. Je nach Technik bin ich schon bei dieser Bewegung vom ganzen Geschehen gefangen, befinde mich in einer Art Trance. Ja, in einem fast meditativen Zustand drifte ich über das Wasser und verliere mich im Einklang mit der Natur und deren Stille. Zack! plötzlich spüre ich ein Reissen. Jetzt aber schnell die Rute anheben! Zugebissen. Nach einem spannenden Drill schaue ich mir an, was am Haken ist. Mit meinem Gummi-Fischköder konnte ich tatsächlich einen Alet überlisten. Was für ein schönes Tier! Da es jedoch nicht mein gewünschter Fang war, lege ich ihn nach dem Abhaken wieder sanft ins Wasser.
Langsam dämmert es und ich geniesse die letzten Minuten unter der sich rot färbenden Abendsonne. Schon ist das Kajak aufs Dach geschnallt, die Ausrüstung im Kofferraum und es geht wieder nach Hause.
Auf dem Sofa spüre ich immer noch den sanften Wellengang und das Adrenalin beim plötzlichen Biss des Fisches. Dieses spannende Wechselbad der Gefühle schafft es immer wieder, mich aufs Neue zu begeistern. Ich geniesse diese Ausflüge in die Natur sehr und male mir in Gedanken bereits aus, welchen Fang ich beim nächsten Mal erleben darf!