Matthias, in den Medien ist viel über den «starken Schweizer Franken» zu lesen, was bedeutet das?
Ein starker Schweizer Franken (CHF) bedeutet, dass der Wert der Währung im Vergleich zu anderen Fremdwährungen steigt. Je stärker der Franken, desto teurer werden exportierte Güter für unsere ausländischen Kunden. Andererseits werden dadurch aber auch Importe für uns Schweizer Unternehmen günstiger, wenn nicht gerade die Inflation diesem Effekt ein Strich durch die Rechnung macht.
Weshalb wird der Schweizer Franken stärker?
In Krisenzeiten gilt die Schweizer Währung als «sicherer Hafen». Viele Investoren flüchten vom Euro (EUR) sowie US-Dollar (USD) und investieren in den stabilen und seriösen Schweizer Franken (CHF), wie z.B. nach dem Bankencrash 2008, wo es in vielen Ländern zu einer wirtschaftlichen Stagnation und gar Rezession kam. Durch diese Zuflucht wurde der Schweizer Franken stark aufgewertet.
Die derzeitige wirtschaftliche Situation ist erneut unsicher. Deshalb erleben wir aktuell wieder eine weitere Erstarkung des Frankens. Mittlerweile wurde die Parität (Wechselkurs von 1:1) beim Euro deutlich unterschritten.
Ist die starke Währung ein Problem für die ABNOX AG?
ABNOX versucht durch eine natürliche Absicherung das Währungsrisiko möglichst tief zu halten. So kann ein kleiner Teil der Kosten durch günstiger werdende Importe von Rohmaterial oder Halbfabrikaten kompensiert werden. Der grösste Teil unserer Wertschöpfungskette liegt jedoch in der Schweiz. Eine ganzheitliche Kompensation ist deshalb nicht möglich, weshalb Währungsanpassungen in Form von Preiserhöhungen auch an Kunden weitergegeben werden müssen. Wir verlieren dadurch an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber ausländischen Mitbewerbern.
Was wird gegen dieses Problem unternommen?
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) druckt fleissig Schweizer Franken, um damit Euro zu kaufen. Mit dieser Massnahme soll die Aufwertung des Frankens gebremst werden. Weitere geldpolitische Massnahmen sind staatliche Investitionen in die Forschung & Innovation, Anpassungen am Leitzins und Exportförderung.
Wir als ABNOX verbessern laufend unsere eigenen Prozesse. Zum Beispiel minimieren wir kontinuierlich unsere Einricht- und Umrüstzeiten in der Produktion oder optimieren dauernd Montageabläufe. Durch gesenkten Herstellkosten kann ein Teil der Währungsverluste kompensiert werden. Weiter werden neue Märkte erschlossen und Produkte entwickelt mit dem Ziel, unseren Kunden zu helfen, ihr eigenes Business zu verbessern.